Unser Haus und Hof

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Einleitung

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Geschichtliches

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    Das Rittergut Heßberg bis 1860

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    Das Rittergut Heßberg bis zur Bodenreform

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    Der Neubauernhof von Werner Döring

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Das Haus bis 1993

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Der Umbau ab 1993

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    Das Baugeschehen 1993, 1994, 1995, 1996-1999, 2003

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    Ein Dankeschön an alle Helfer

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Das Spielhaus

Einleitung Seitenanfang

Der Flecken Erde, auf welchem sich unser Haus und Hof befindet, kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Es zählt vermutlich zu den ersten Besiedlungen in Heßberg. Unser Haus steht auf einer Teilfläche des ehemaligen Ritterguts Heßberg (Pferdestall). Wie alt z.B. der unter dem Wohnhaus liegende Gewölbekeller ist, ist leider nicht bekannt.

Geschichtliches Seitenanfang

 

Das Rittergut Heßberg bis 1860 Seitenanfang

Rittergut und Burg waren Stammsitz des seit 1168 hier auftretenden Rittergeschlechts v. Heßberg. Zum Rittergut gehörten das Schloss, Bergburgruinen, Brauereianlagen, Wirtschaftsgebäude, Beamtenwohnungen und das Gutswirtshaus. Bis 1851 gehörte auch Friedrichsanfang dazu.

Uralt und wohl das älteste Gebäude war das Castrum, welches bis 1817 an Stelle des jetzigen Schlosses stand, eine ausgezeichnete Reliquie des Altertums und eines der ältesten Schlösser in Franken. Fast ganz rund gebaut und von sehr starken Grundmauern getragen, war es auf der Nord-, Ost- und Westseite von einem tiefen, erst mit Wasser gefüllten, später mit Obstbäumen bepflanzten Wallgraben umgeben, über welchen auf der Westseite eine starke Zugbrücke führte.

Bis Ausgang des 19. Jahrhunderts war das Schloss von den Familien Beust und Lindeboom bewohnt.

Im Jahre 1817 trat Carl Wilhelm v. Hessberg aus der Eishäuser Linie wegen des Gutskaufs mit den bisherigen Besitzern in Verhandlung und erwarb den gesamten Besitz (Finanzierung erfolgte durch die Heirat). Zum Zeitpunkt der Besitzübernahmen wurde auch mit der Abtragung des Castrums begonnen.

Am 01.07.1860 wurde das Rittergut an v. Eichel verkauft.

Das Rittergut Heßberg bis zur Bodenreform Seitenanfang

Reproduktion einer Ansicht aus zwei fast nicht mehr erkennbaren Fotos (hergestellt von Otto Wöhner, Heßberg).

Die bisherigen Lehnsleute wurden Landarbeiter. Schon unter v. Heßberg hatte diese Entwicklung ihren Anfang genommen. Nun wurde von Eichel-Streiber und seinen Heßberger Bediensteten die Bewirtschaftung des früheren Ritterbesitzes in eigene Hände genommen und einer modernen landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt. Dazu war es notwendig, den weit verstreuten Splitterbesitz in allen Flurteilen zu einheitlichen geschlossenen Flächen zusammen zu legen. Human beschreibt diese Separation wie folgt: "Aus seiner Sicht gibt er Hoffnung auf eine materiell günstige Zukunft, durch die Rührigkeit und Sparsamkeit der Landwirte sowie der Professionisten."

Aus alten Gemeindeunterlagen lässt sich aber harter, langwieriger Streit um die Separation ablesen. Sehr viele Gemeindemitglieder fürchteten übervorteilt zu werden.

V. Eichel machte reichlich Zugeständnisse, damit die Entscheidung der Gemeinde zustimmend ausfallen möge.

Aus den damaligen Ausschusssitzungen und Gemeindeversammlungen geht ein überaus hartes Ringen hervor. Viele Bürger schienen zu resignieren. Die Sitzungen und Gemeindeversammlungen waren schlecht besucht, oft waren sie gar nicht beschlussfähig. 15 Kr. Bußgeld für Fernbleiben von Versammlungen sollten hier Abhilfe schaffen (Urkunde zur Einigung im Kreisarchiv Hildburghausen).

Das Rittergut wurde nun nach der Separation noch zügiger und zielstrebiger aufgebaut. Schon Wilhelm v. Heßberg hatte die Teile des Rittergutes, welche mehrere Besitzer während der zwei vergangenen Jahrhunderte hatte, wieder zusammengeführt.

Die Skizze zeigt die Wirtschaftsgebäude und ihre Anordnung nach dem 2. Weltkrieg. Auch die Luftaufnahme von 1935 veranschaulicht das Gelände um das Gut. Ältere Gebäude aus der Zeit vor 1860 scheinen demnach nur die Scheune 1, der alte Schafstall und das Wohngebäude des Schäfers, später ein Wohnhaus für Landarbeiter. Ebenfalls wohnte dort der herrschaftliche Kutscher Richard Bischoff, bis er sich Ende der 30er Jahre ein eigenes kleines Häuschen baute. Die kleine Scheune, ehemals zur Gutsmühle gehörig in der Froschgasse, unmittelbar am Fuße des Mühlrangens gelegen, hat Richard Bischoff erworben und zu einem bescheidenen Wohnhaus umgestaltet. Bischoff war bis 1945 herrschaftlicher Kutscher des Gutes.

 

Die Nr. 133 war der Pferdestall, mit anschließendem Schlachthaus, den Garagen (in den letzten Kriegsjahren 1 PKW), den Räumen für die Kutschen und von der Straße aus zugänglich der Stall für die Zugtiere der Brauerei. Daran schlossen sich große Bergeräume an, die Scheunen 2 und 3. Der neue Schweinestall und der anschließende neue Schafstall wurden gleichzeitig vor dem 1. Weltkrieg erbaut. Das nächste Gebäude, der alte Schafstall ist mit dem Bodenreformbauprogramm abgerissen. worden.

 

Kurze Zeit waren dort die Tiere der Heil- und Pflegeanstalt von Hildburghausen untergebracht, deren Stallungen vorübergehend von den sowjetischen Besatzungstruppen belegt waren. Im Osten standen die Scheunen 4-6, dazwischen, 1937 erbaut, ein großer Maschinenschuppen. Er war  nach der Bodenreform bis zur Gründung der MAS in Besitz des Maschinenhofes der VdgB. Die anschließende Scheune 5 hat neben dem Bergraum noch die betriebseigene Stellmacherei beherbergt.

 

Außerhalb stand auf dem Wege zur Werra und der steineren Brücke, die Feldscheune.

Im Süden wurde das Gutsgelände in der Mitte vom großen Gutshause, daran anschließend nach Osten dem Geflügelhaus und der Gutsschmiede abgeschlossen. In der Mitte stand der mächtige Kuhstall, quer aufgestellt die Tiere und der geräumige Bodenraum mit einem modernen Höhenförderer ausgerüstet. Die große Dungstätte und ein Feuerlöschteich vervollständigten das Bild eines beeindruckenden Gutskomplexes, von einer Größe, wie sie im näheren Südthüringisch-fränkischen Raum nicht wieder zu finden war.

 

Die Wirtschaftsgebäude am Dorfe wurden ergänzt durch den Schafstall mit Bergraum auf dem Berge. Der Bergeraum dort wurde um die Jahrhundertwende gebaut. Die Zufahrt zum Berg, heute hintere Steg genannt, ist von Karl Ernst v. Heßberg geschaffen worden (1856-58). Zwischen dem Rittergut und der Gemeinde fand ein Flächenaustausch statt (für den Weg erhielt die Gemeinde einen Teil Rittergutswald) und die Gemeinde hat ihre Zustimmung erteilt, nachdem der Weg auch für alle Gemeindemitglieder erlaubt worden ist.

 

Zum Gut gehörte außerdem die alte Mühle, in der die Turbinen zur Stromerzeugung für Gut und Brauerei untergebracht waren. Der Besitz des Rittergutes ist vervollständigt worden durch die Landarbeiterwohnungen, die heutige Hausnummer 44, das Wohnhaus des Försters. Die Brauerei und die dazugehörigen Wirtshäuser waren in dieser Zeit Gemeinschaftsbesitz des v.Eichel-Streiber und des Brauereidirektor Weymar. Auch in der alten Brauerei waren Landarbeiter untergebracht. Zusammen mit dem Bau des Richard Bischoff wurde die alte Schneidemühle (1874 abgebrannt) zu zwei Landarbeiterwohnungen ausgebaut.

 

 

Der Neubauernhof von Werner Döring Seitenanfang

Im Zuge der Bodenreform wurde das Rittergut aufgeteilt und die Flächen und Gebäude wurden teilweise Neubauern zur Verfügung gestellt. Werner Döring (Großvater von Katja Schmidt) bekam als Neubauer das Areal des ehemaligen Pferdestalls und ca. 8,5ha Boden. Der noch heute teilweise stehende Altbau wurde bis 1949 auf den Grundmauern des ehemaligen Pferdestalls und des Gewölbekellers in mühseliger Arbeit neben der täglichen landwirtschaftlichen Arbeit errichtet.

Das Haus bis 1993 Seitenanfang

Seit Roland Schmidt 1965 im Zuge seiner Heirat mit Renate Döring, Tochter von Werner Döring, nach Heßberg kam, erlebte das Haus kleinere und größere Umbauten. So wurde ca. 1965 der Dachausbau auf der Straßenseite vorgenommen. Durch einen Fehler bei der Aufrichtung der Dachkonstruktion (die Spannen wurden zu kurz geschnitten), wurde als Notlösung ein "Knick" in das Dach eingebaut, welcher in den Folgejahren mehrmals der Grund für Wasserschäden im Obergeschoss war. Durch den "Knick" hatte das Dach nicht mehr das nötige Gefälle und bei starkem Wind wurde das Wasser dachaufwärts unter die Ziegel gedrückt. Dieser bauliche Fehler wurde mit der Dachsanierung 1995 behoben.

Das Obergeschoss wurde von Roland Schmidt nach und nach zu einer kompletten Wohnung mit Küche, Bad, Wohnzimmer, Schlafzimmer und zwei Kinderzimmern ausgebaut. In den siebziger Jahren kam auf der Hofseite ein Vorbau hinzu. Weiterhin wurde im Zuge einer Neudeckung mit Zementziegeln ein Dachvorsprung auf der Südseite geschaffen.

Am Wohnhaus schloss sich in nördlicher Richtung ein Stallgebäude an, die an die landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) verpachtet war und bis Anfang der neunziger Jahre einer Sekundär-Rohstoff-Sammelstelle (SERO) diente. Das Stallgebäude wurde 1993 durch die LPG abgerissen.

 

Pferdestall und Schlachthaus

Umbau des Pferdestalls zum Wohnhaus

Wohnhaus 1966

Haus um 1975

Haus 1984

Haus 1984

 

Der Umbau ab 1993 Seitenanfang

Nach dem Abriss des Stalls "klaffte" ein großes Loch auf der Nordseite des Hauses. Von der Straßenseite aus konnte in den Bereich der ehemaligen Scheune (1. OG) gesehen werden. Nach ersten Überlegungen hatten wir uns dann entschlossen, den Bereich der Scheune als Wohnung für Katja und Marco auszubauen. Zu diesem Zweck sollte eine Mauer auf der Nordseite hochgezogen werden. Der Fußboden der Scheune bestand aus einer Holzkonstruktion mit dicken Holzbalken, Holzschalung  und diversem Füllmaterial. Ein Gutachten zur Holzbeschaffenheit machte die Überlegungen für einen Ausbau null und nichtig. Für die Schaffung von Wohnraum blieb nur die Alternative des Abrisses der Scheune und den Anbau eines Neubaus.

Das Baugeschehen 1993 Seitenanfang

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NO-Ansicht nach Stallabriss

 

Das Baugeschehen 1994 Seitenanfang

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Beginn Abriss Scheune (Dach auf Straßenseite bereits abgedeckt)

 

Das Baugeschehen 1995 Seitenanfang

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Das Gerüst steht, der Dachstuhl für den Altbau ist fertig

 

Das Baugeschehen 1996-1999 Seitenanfang

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1996 - Die Haustür ist eingebaut.

Das Baugeschehen 2003 Seitenanfang

In diesem Jahr haben wir´s nun endlich geschafft. Nach monatelanger Vorbereitung (Abhacken des Putzes am Altbau, Kabelziehen für Aussenbelechtung, Versenken der alten Hausanker, ...) wurde unser Haus im Oktober/November verputzt. Nun fehlt nur noch der Balkon, er ist für diesen Winter geplant. Wir sind alle froh, dass das Wetter so gut mitgespielt hat und nun der ganze Stress vorbei ist.

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Juli 2003

 

Ein Dankeschön an alle Helfer Seitenanfang

An dieser Stelle wollen wir uns nochmals recht herzlich für alle Helfer bedanken, die uns so tatenkräftig beim Bau geholfen haben. Im nächsten Jahr (2004) wird es eine große Abriss-, Aufbau-, Dachdeck- und Einweihungsfeier geben.

Das Spielhaus Seitenanfang

Im Jahr 2003 haben wir für unsere Kinder ein Spielhaus gebaut. Der Entwurf und die Realisierung wurde größtenteils von meinem Bruder Sebastian durchgeführt. Vielen Dank, insbesondere im Namen der Kinder, für diesen sehr schönen und kurzweiligen Zeitvertreib. Im nächsten Jahr wird noch der Sandkasten unter dem Balkon eingebracht, die Fenster erhalten noch Fensterläden und eine Tür ist ebenfalls noch geplant.

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Fundament und erste Balken

 

 

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