Gut Greifenstein

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Burgruine Greifenstein

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    Ausschnitt "Greifenstein" aus Eichsfeld-Karte im Heimat-Museum Worbis

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    Burgruine Greifenstein - Ein Auszug aus "Das Eichsfeld", herausgegeben von Carl Duval

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    Burgruine Greifenstein heute

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Gut Greifenstein

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    Historische Gemälde und Fotografien

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    Gut Greifenstein im Besitz der Familie Döring (1817-1914)

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    Gut Greifenstein heute

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    Der Friedhof (die letzten Zeugnisse)

Burgruine Greifenstein Seitenanfang

Der Greifenstein, eine Burgruine unweit von Kella-Pfaffschwende-Großtöpfer, wird im Jahre 1283 zum ersten Mal urkundlich genannt. Da lesen wir von einem "Crafte de Greifenstein". Aber es bleibt fraglich, ob damit unser Greifenstein gemeint ist. Sicher ist die Nachricht von 1397 "Greifenstein". Wir finden sie in dem Werk von Wintzingeroda-Knorr (Die Wüstungen des Eichsfeldes).

Wolf Löffler erwähnt zum Jahre 1397 (s. oben), der Greifenstein sei damals auf Befehl des Kurfürsten von Mainz von den Erfurtern mit Hilfe des Herzogs Otto von Braunschweig und der Städte Mühlhausen und Nordhausen zerstört worden, weil man "aus jenem Raubnest das Eichsfeld so oft überfallen hätte".

Der Name "Greifenstein" hat in seinem Bestimmungswort den Greifen. Der Greif ist ein Fabeltier, der in der Wappenkunde Bedeutung hat. Althochdeutsch "stain", mittelhochdeutsch "stein" bezeichnete in der Zeit der Erbauung von Steinburgen nicht nur den "Stein", sondern auch die "Steinburg". Zum "Amt Greifenstein" gehörten die Dörfer Kella, Pfaffschwende, Rüstungen und Sickerode. Hier sei noch erwähnt, dass ein Feldweg von Sickerode in Richtung Greifenstein heute noch "Burgweg" genannt wird. Ich fand in den Urkunden zum Jahre 1676 den Vermerk "auf dem Borkwege". (Dr. E. Müller)

Aus dem Jahr 1399 wurde im Staatsarchiv Würzburg eine Urkunde gefunden, in der über den Holzkauf für den Wiederaufbau der Burg berichtet wird

Ausschnitt "Greifenstein" aus Eichsfeld-Karte im Heimat-Museum Worbis Seitenanfang

"Augenschein eines theils der Perysferdis der Grentz gegen den Landtgrafen zu Hessen: Vogtey Dorla +
Treffurt,Ampt Bischovsstein,Ampt Greiffen-Stein". 1560

Burgruine Greifenstein - Ein Auszug aus "Das Eichsfeld", herausgegeben von Carl Duval Seitenanfang

Burgruine Greifenstein heute Seitenanfang

 
Zeichnung von O. Speck 1990

Gut Greifenstein Seitenanfang

Unweit des Schloßberges stand bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts das Gut Greifenstein.

Der Urgroßvater von Katja Schmidt, Aloys KARL Döring, war Besitzer des Guts Greifenstein.
Bis zum Verkauf des Guts im Jahre 1914 war es 97 Jahre im Besitz der Familie Döring.

Historische Gemälde und Fotografien Seitenanfang

Gemälde vom Gut Greifenstein 1881
(Fotokopie des Gemäldes wurde mir freundlicherweise vom Genealogen Josef Gries zur Verfügung gestellt)
Das Original befindet sich im Besitz der letzten noch lebenden Döring, die auf dem Gut geboren wurde.
Gemälde vom Gut Greifenstein, gezeichnet von H. Grötschel 43, Breslau
(befindet sich im Besitz meiner Schwiegergroßmutter)
Foto-Postkarte vom Gut Greifenstein
(Archiv Marco Fischer, Heßberg)
Foto-Postkarte vom Gut Greifenstein
(Archiv Marcellinus Prien, Berlin)
Foto vom Gut Greifenstein
(Archiv Mecke Druck, Duderstadt)

Das Gut Greifenstein im Besitz der Familie Döring Seitenanfang

Nach der Säkularisation des Eichsfeldes (1803) hatte JOHANNES Philipp Döring den Greifenstein (Domäne) zunächst vom Fiskus in Erbpacht genommen und dann später käuflich erworben. Dort ließ er einen zweiten, dem ersten genau angepassten Hof erbauen, kaufte noch Land von der Gemeinde Pfaffschwende dazu und teilte dann das Gut unter seine zwei Söhne KARL Joseph und Johann ADAM Döring. Sein Enkel Adam Werner ADOLPH Döring (1832-1907), Sohn des genannten CARL Joseph Döring, hat später den zweiten Hof (wieder) hinzugekauft und aus den beiden Höfen wieder ein Gut gemacht, das er seinem Sohn Aloys CARL Döring (1861-1921) übergeben hat. Der zuletzt genannte Aloys CARL Döring war der letzte Besitzer von "Greifenstein" aus dieser Familie (Die Ältere Linie). Er verkaufte ein halbes Jahr vor Ausbruch des 1. Weltkrieges - im Jahre 1914 also - das Gut "Greifenstein" an den damaligen Landrat von Eschwege, Herrn von Keudell (Alexander v. Keudell = *16.01.1861-+24.06.1939; oo Kassel 23.06.1886=Luise Henschel ex Kassel (Henschel-Werke)).

Gut Greifenstein heute Seitenanfang

Heute erinnert nichts mehr an das prächtige Gut Greifenstein. Aufgrund seiner Lage an der innerdeutschen Grenze wurde es abgerissen.

Der Friedhof (die letzten Zeugnisse) Seitenanfang

In unmittelbarer Nähe des Gutes gab es im Wald eine kleine Kapelle und einen Friedhof. Von der Kapelle lässt sich heute nichts mehr finden, der Friedhof ist verwüstet, lediglich ein paar Sandsteine, Grabsteine und Grabumrandungen befinden sich noch an der Stelle, wo einst die Ahnen beerdigt wurden. Im Oktober 2003 habe ich den Friedhof aufgesucht und folgende Aufnahmen gemacht:

Da ich nicht genau wusste, wo sich der Friedhof befand, bin ich einem Weg unterhalb des Areals des ehemaligen Gutes gefolgt und stieß dabei auf diesen ersten Stein, welcher sich unterhalb des Weges befand. Weder auf der Vorder-, noch auf der Rückseite waren irgend welche Zeichen zu finden.
Dieser Stein lag ca. 20 Meter weiter und ist höchstwahrscheinlich ein Grabstein, auf welchem sich noch ein Aufsatz befunden hat, ein entsprechender Eisenbolzen ragt rechts aus dem Stein. Der weißliche Bereich ist vertieft, es könnte sein, dass hier eine Platte mit der Grabsteininschrift eingelassen war. Eine solche konnte ich leider nicht finden.
Ca. 20 Meter weiter auf der oberen Seite des Weges fand ich diese Teile eines großen Steinkreuzes. Links im Vordergrund der Sockel und der untere Teil, rechts ein Bruchstück des oberen Teiles. Auf keinen der Teile waren Zeichen zu erkennen, der untere Teil war fest im Boden und konnte nicht bewegt werden.
Dieser Grabstein war völlig mit Moos überwuchert, nach dem Entfernen des Mooses war der Schriftzug "Konrad Döring" zu erkennen.
Bei Konrad Döring muss es sich um CONRAD Leonard Döring aus der "Jüngeren-Greifenstein-Linie" handeln (*08.02.1845 auf Greifenstein, +22.11.1886 auf Greifenstein). Konrad Döring war Gutsbesitzer auf Greifenstein.
Dieses trostlose Bild aus verwüsteten Grabsteinen  und Grabeinfassungen ergab sich für mich in unmittelbarer Nähe.
Dieser recht gut erhaltene Grabstein konnte sein Geheimnis um die Identität der Person, dessen Grab er einst geschmückt hatte, nicht lange verbergen. Zwar war kein Vorname der entsprechenden Person vorhanden, aber aufgrund des Geburtsnamens und der genau erkennbaren Geburts- und Sterbedaten war der Vorfahre schnell ermittelt.
Es handelt sich um den Grabstein von Catharina REGINA Döring, geb. Pudenz, Altmutter (Urgroßmutter in 2. Generation) meiner Frau Katja. Sie wurde am 03.01.1838 in Ershausen als Tochter von Conrad Pudenz - Gutsbesitzer in Ershausen - und Regina Pudenz geboren. Sie heiratete Adam Werner ADOLPH Döring am 02.08.1858 in Ershausen. Sie starb mit nur 26 Jahren am 19.09.1874 auf Greifenstein.
Die drei Bruchstücke dieses Kreuzes waren über eine Fläche von ca. 20m² verstreut, weitere fehlende Teile konnte ich leider nicht ausfindig machen.
Das Fragment der Inschrift lässt sich wie folgt entziffern: "(w)ollte er auch vor der Zeit ... in Erquickung sein." Nach Familienaussagen könnte der Spruch auf Adam Werner ADOLPH Döring zutreffen. Er soll ein flottes Leben geführt haben. Um immer den großen Mann, der er gern sein wollte, vorstellen zu können, hat er teilweise erhebliche Schulden aufgenommen.

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